Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
für die Belebung der Innenstadt (Fußgängerzone, verbliebene „Geschäfte“, Gastronomie, Beherbergungsbetriebe etc.) wird es nicht ausreichend sein, einen Ersatz für den Galleria Kaufhof-Markt zu finden. Dieser eine „Magnet“ wird nicht reichen, um die Innenstadt für die Zukunft so zu beleben, dass nicht noch mehr Geschäfte schließen und eine noch stärkere Verödung der Innenstadt stattfindet. Dies zeigen genügend Beispiele anderer Städte in Deutschland, in welchen ähnliche Phänomene zu beobachten sind.
Das Kaufverhalten der Bevölkerung (Onlineeinkäufe) hat sich bereits merklich so verändert, sodass hier keine nachhaltige Erholung der Situation vor Ort zu erwarten ist.
Dabei liegt unseres Erachtens die Lösung für zumindest einen Teil der Probleme in Ingolstadt direkt vor der Haustüre bzw. fließt sozusagen direkt daran vorbei.
Als junge Partei, welche erstmals im Ingolstädter Stadtrat vertreten ist, stellen wir daher verwundert fest, dass dieses Potenzial der Donau nicht ausgenutzt wird bzw. ausgenutzt werden soll. Sei es durch entsprechend anzusiedelnde Außengastronomie, die direkt entweder an der Nord- und/oder Südseite in ausreichender Form zuzulassen wäre und andererseits durch geeignete sportliche Aktivitäten, für die die Donau entsprechend ertüchtigt werden müsste. Hinsichtlich der sportlichen Aktivitäten auf der Donau bietet sich hier u. a. vor allem eine stehende Surfwelle, ähnlich der Eisbachwelle in München an.
Anhand der in jüngster Zeit neu geplanten und bereits zum Teil im Bau befindlichen Surfwellen in Bayern lässt sich erkennen, dass andere Kommunen diese Möglichkeit der touristischen Belebung ihrer Kommune erkennen und diesbezüglich bereits aktiv geworden sind. Als bestes Beispiel sei hier die Flusswelle in der Pegnitz im Westen der Stadt Nürnberg zu nennen, die vom Freistaat Bayern mit 1,1 Millionen Euro, somit fast der Hälfte der Baukosten, gefördert wird. Doch auch Zuschüsse aus dem EU-Förderungsprogramm „Leader“ könnten fließen, sofern man sich darum bemühen würde. Über eine mögliche Einbindung von örtlichen Sportartikelgeschäften, Sponsoren und Vereinen, ließen sich mit Sicherheit zusätzliche finanzielle Mittel generieren. So geschehen auch in Wolfratshausen, wo bei einer Crowdfunding-Aktion im Dezember 2019, 450 Bürger spontan 64.000 Euro für die geplante Surfwelle gespendet haben. Auch in Wolfratshausen ist der Bau einer Surfwelle so gut wie beschlossen. Der erforderliche finanzielle Kostenrahmen steht und ist bereits gesichert. Als weitere Beispiele für Surfwellen in Oberbayern seien Traunstein und Reichenhall genannt. Hier sind die Planungen und Finanzierungspläne ebenfalls bereits weit fortgeschritten bzw. erfolgreich abgeschlossen.
Die AfD-Stadtratsfraktion stellt daher den Antrag, diesbezügliche Planungen zur Nutzung der Donau, hinsichtlich der Belebung der Innenstadt, sofort aufzunehmen und auf ihre Machbarkeit hin zu prüfen.
Die Ingolstädter Bevölkerung muss über eine Befragung und Abstimmung dieser Pläne unbedingt mit eingebunden werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Günter Schülter, Stadtrat im Ausschuss für Stadtentwicklung
gez. Lukas Rehm, Fraktionsvorsitzender
gez. Oskar Lipp, stellv. Fraktionsvorsitzender
gez. Ulrich Bannert, Stadtrat